Zwischen Reiselust und Realitätscheck: Was uns die Reisetrends 2025 wirklich sagen

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Reisen ist zurück – aber wohin und mit welchem Bewusstsein? Die neue Studie „Fokus: Reisetrends 2025“ liefert fundierte Antworten und zeigt: Zwischen medialem Hype und tatsächlichem Reiseverhalten klaffen teils überraschende Lücken. Wer Tourismus heute verstehen will, muss tiefer blicken. 

Medienresonanz und tatsächliche Reisen – zwei getrennte Entwicklungen 

Im Jahr 2024 reisten Menschen aus den USA, Deutschland und Großbritannien besonders häufig ins Ausland. Die USA verzeichneten 120 Millionen internationale Reisen, Deutschland 102 Millionen und Großbritannien 83 Millionen. Gleichzeitig stieg die Berichterstattung über Länder wie Deutschland (+40 %) und Österreich (+26 %) deutlich stärker als das tatsächliche Reiseaufkommen. 

Diese Diskrepanz zeigt: Medienberichterstattung orientiert sich nicht automatisch an touristischer Nachfrage, sondern häufig an politischen, gesellschaftlichen oder kulturellen Themen. 

Laden Sie die vollständige Studie inkl. Link zum Live-Infobard hier herunter: Fokus: Reisetrends 2025

Nachhaltigkeit dominiert die mediale Debatte 

Zum ersten Mal steht Nachhaltigkeit an der Spitze der meistbehandelten Reisethemen in den Medien – mit fast doppelt so vielen Beiträgen wie im Vorjahr. Der Anstieg ist deutlich, der Einfluss auf das Reiseverhalten dagegen gering: 43 % der Befragten gaben an, dass Nachhaltigkeit bei ihrer Reiseplanung keine Rolle spielte – ein unveränderter Wert. 

Die Diskussion konzentriert sich häufig auf Overtourism, insbesondere in überlasteten Städten wie Venedig oder Barcelona. Zwar nennen 81 % der Beiträge Maßnahmen zur Eindämmung wie Besucherobergrenzen oder Eintrittsgebühren, aber nur 28 % schlagen alternative Reiseziele vor, lediglich 12 % greifen andere Reiseformen wie „Slow Travel“ auf. 

Beliebteste Reiseziele: hohe Nachfrage, hohe Belastung 

Spanien, Italien und Frankreich bleiben die drei meistbesuchten und meistgenannten Destinationen. Ihre hohe Präsenz in den Medien geht jedoch oft mit Kritik einher. Die Berichterstattung zu Spanien und Italien betont vor allem Probleme im Umgang mit Besucherströmen. Trotz dieser öffentlichen Wahrnehmung bleiben die Reisevolumina auf hohem Niveau. 

Reisethemen im Wandel: Preisfokus, Erlebnisorientierung, neue Segmente 

Budget-Tourismus bleibt ein zentrales Thema, besonders ausgeprägt im Frühjahr. Die Aufmerksamkeit für Abenteuertourismus steigt – ein Indikator für die wachsende Nachfrage nach individuellen, erfahrungsorientierten Angeboten. Themen wie LGBTQ+-Tourismus, Medizintourismus und Reisetechnologie weisen ebenfalls eine zunehmende mediale Präsenz auf, auch wenn sie quantitativ noch im Hintergrund bleiben. 

Methodik: Kombination aus Medienanalyse und repräsentativen Bevölkerungsumfragen 

Für die Studie wurden über 30.000 Artikel aus dem Jahr 2024 ausgewertet, die in reichweitenstarken Medien aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Großbritannien und den USA erschienen sind. Ergänzt wurde dies durch Daten des World Travel Monitor® von IPK International, der jährlich rund 500.000 Kontakt-Interviews zum Auslandsreiseverhalten durchführt. Dieser methodische Ansatz erlaubt es, tatsächliche Reiseströme und mediale Wahrnehmung direkt gegenüberzustellen. 

Ausblick: Chancen für eine differenzierte Tourismusentwicklung 

Die Studie macht deutlich, dass mediale Aufmerksamkeit und tatsächliches Reiseverhalten oft unterschiedlichen Logiken folgen. Diese Erkenntnis bietet entscheidende Chancen: Destinationen und touristische Akteure können strategisch gezielt handeln, indem sie mediale Trends frühzeitig erkennen und gleichzeitig auf reale Nachfragemuster reagieren. Nachhaltige und zukunftsfähige Tourismuskonzepte können so auf Basis realistischer Einschätzungen entwickelt und kommunikativ wirksam umgesetzt werden. 

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