Inside FIBEP – 50. World Media Intelligence Congress

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Dieses Jahr wird definitiv Geschichte auf dem FIBEP-Kongress geschrieben. Und das nicht nur, weil dieser erneut in der grünen Hauptstadt Europas in Kopenhagen (1978 | 2018) stattfindet, sondern weil der WMIC sein 50. Jubiläum feiert.

Seit 2001, mit der Gründung von pressrelations, sind wir Mitglied der FIBEP. Für uns ist es die achte Teilnahme am Kongress und auch in diesem Jahr haben wir wieder die Möglichkeit, unser Expertenwissen zum Kongress-Programm beizusteuern. Global Strategy Managerin Romina Gersuni wird am zweiten Kongresstag, dem 02. Oktober, bei der „Data Visualization“ Session einen TechTalk mit ihren internationalen Kollegen halten.

Aber zurück zur Fédération Internationale des Bureaux d’Extraits de Presse, oder, wie sie gemeinhin genannt wird, der FIBEP. In den letzten 65 Jahren hat die FIBEP, der weltgrößte Verbund für Media Intelligence und Kommunikations-Insights, über 50 Kongresse in 42 unterschiedlichen Locations ausgerichtet. Angefangen hat alles mit 18 Mitgliedern in Paris 1953, heute – zum diesjährigen Kongress in Kopenhagen – sind es 135 Verbandsmitglieder.

Nicht nur aufgrund der zahlreichen internationalen Media-Intelligence-Experten und einem abwechslungsreichen Programm hat sich der WMIC zum größten Event der Branche entwickelt, sondern auch die offene und familiäre Atmosphäre hat einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet. Wir freuen uns auch immer wieder darauf, die FIBEP-Familie auf den Kongressen wiederzusehen.

Media Intelligence Branche vor großen Herausforderungen

1953 wurde die FIBEP gegründet und in den ersten Jahrzehnten wurde die Arbeit des Verbandes nachhaltig durch Familienunternehmen geprägt. So entstand über Jahre ein sehr exklusiver Mitgliederkreis, der über strenge Aufnahmekriterien für neue Mitglieder geschützt werden sollte.

Mit Beginn des Internetzeitalters, Ende der 90er Jahre, fand die erste „digitale“ Transformation des Marktes und der Branche statt und zahlreiche neue Player entwickelten sich. Zeitgleich (1996) wurde ein neuer Verband, die AMEC (International Association for Measurement and Evaluation of Communication) gegründet. Diese Entwicklung löste auch im Verband die Diskussion aus, ob und wie der Mitgliedskreis erweitert werden sollte. Zwischenzeitlich gab es Überlegungen, die FIBEP mit dem weitaus jüngeren Measurement-Verband AMEC zu fusionieren. So wurde 2011 auf dem 44. WMIC Kongress in Thessaloniki ein formaler Antrag dazu gestellt. Diese Initiative traf jedoch auf starken Widerstand bei vielen, vor allem kleineren Mitgliedern und letztendlich entschied sich die FIBEP gegen einen Fusion. Diese Entscheidung wurde jedoch auch zu einem Wendepunkt der FIBEP – nach der gescheiterten Verbandsfusion öffnete sich die FIBEP-Konferenz für neue Mitglieder und auch neue Themenbereiche.

Der Kongress in Dubai 2014 wurde zum Wendepunkt des Verbandes. Deutlich erkennbar wurde die Neupositionierung des Kongresses – ein breiteres Themenspektrum mit dem Fokus „Messung“ und „Technologie“ und die Öffnung des Kongresses für Nicht-FIBEP-Mitglieder. Damit öffnete der Verband endgültig seine Türen. Gleichzeitig entstanden große, kapitalstarke Monitoring-Unternehmen wie z.B. Kantar Media, Cision und iSentia, die weltweit agieren und auf Expansion setzen; So kaufte Cision 2017 den ältesten Ausschnittdienst der Welt, L’Argus de la Presse.

Neue Technologien und Medienformate, aber auch der regulative Rahmen (Copyright) bildeten schon immer die inhaltlichen Schwerpunkte auf den FIBEP-Konferenzen, unter anderem 1957, als die Nutzung von elektrischen Scheren zum Ausschneiden der Artikel diskutiert wurden. Oder 1964 mit der Einführung von Fax-Geräten, welche die schnellere Auslieferung von Clippings an die Kunden ermöglichten. Anfang der 1980er kam auch das Thema Copyrights auf und beschäftigt die Branche heute mehr denn je. Diese Liste weiterer technologischer Innovationen, die die Arbeit und Prozesse der Monitoring-Branche beeinflussten, lässt sich für die vergangenen und wohl kommenden Jahre beliebig fortsetzen.

Aktuell befindet sich die Branche nach der Einführung des Internets und der Etablierung von Social Media (ab 2004) in der dritten größeren Transformationsphase. Alles, was digitalisiert werden kann, wird auch digitalisiert. Es entstehen dadurch immer mehr Informationen und Daten, die immer schneller generiert und verarbeitet werden müssen. Immer neuere Technologien müssen dafür von den Media Intelligence Unternehmen entwickelt oder eingekauft werden. Dazu zählen unter anderem „Speech-to-text“, Logo Erkennung, Text Mining und auch der Einsatz von KI. Technische Aspekte und Themen rücken mehr und mehr in den Fokus des Kongresses und beeinflussen die Arbeitsweise, Prozesse und gefragte Kompetenzen innerhalb der Branche und bei den Mitarbeitern grundlegend.

In knapp zwei Wochen trifft sich die Branche auf dem 50. FIBEP World Media Intelligence Congress, und eine Personalia beschäftigt schon jetzt den Verband: Am 13. September verkündete die AMEC, dass Johna Burke, CMO bei BurellesLuce und aktuelle Präsidentin der FIBEP, in Zukunft neue Global Managing Director der AMEC wird und Barry Leggetter zum Ende des Jahres ablöst. Somit bleibt das Amt des/der FIBEP-Präsidenten/in unbesetzt und die Suche nach einem neuen Vorsitz beginnt erneut. Und eventuell kommt dann erneut die Diskussion über ein Zusammengehen der beiden Verbände FIBEP und AMEC auf.

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